Wir über uns

Auf der Grundlage von Rahmenvereinbarungen zum Sozialgesetzbuch V, das im Zuge des Gesundheitsreformgesetzes eingeführt wurde, entstand am 29. September 1989 die Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege im Schwarzwald-Baar-Kreis.

Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft sind:

  • Die regionalen gesetzlichen Krankenkassen
  • Das Landratsamt Schwarzwald-Baar-Kreis/Gesundheitsamt
  • Die Kreiszahnärzteschaft (Vertragszahnärzt:innen)

Ziel aller Mitglieder ist es, durch gemeinsame Maßnahmen die Zahngesundheit bei Kindern und Jugendlichen und damit langfristig bei der gesamten Bevölkerung nachhaltig zu fördern und zu erhalten (§ 2 der Satzung der AG Jugendzahnpflege).

Die Zahngesundheitsvorsorge basiert auf den vier Säulen:

  • gesunde Ernährung
  • richtige und regelmäßige Zahnpflege
  • wirksame Schmelzhärtungsmaßnahmen durch Fluoride
  • regelmäßige zahnärztliche Vorsorgeuntersuchungen

Maßnahmen hierzu sind:

  • Reihenuntersuchungen in Kindergärten und Schulen durch die Jugendzahnärztin des Landratsamtes/Gesundheitsamtes und durch Vertragszahnärzt:innen (niedergelassene Zahnärzt:innen im Schwarzwald-Baar-Kreis)
  • Fluoridierungsmaßnahmen vorrangig bei Kariesrisikogruppen.
  • Unterricht “rund um die Zähne”, zur Mundhygiene und zur Ernährung, durch die Prophylaxehelfer:innen in Kindergärten und Schulen.
    ->In Kindergärten:
    Spiele zur “Zahn”gesunden Ernährung und praktische Übungen zum Zähneputzen, Ausgabe von Zahnputzsets und Zahnputzuhren, Motivierung zum regelmäßigen Zähneputzen in den Einrichtungen, Verteilen von Infomaterial für die Eltern, Durchführung regelmäßiger Elterngespräche.
    >In Schulen:
    Durchführung von Schulunterrichtsstunden über Zahnaufbau, Ernährung und Mundhygiene, Erstellung speziellen Arbeitsmaterials, Ausgabe von Zahnputzsets, Übungen zum Zähneputzen.
  • Gestaltung von Elternabenden durch die Jugendzahnärztin des Landratsamtes/Gesundheitsamtes und durch Vertragszahnärzt:innen.
  • “Tag der offenen Tür” in Praxen der Vertragszahnärzte

Zusätzlich zu diesen Maßnahmen hat die AG Jugendzahnpflege SBK in Zusammenarbeit mit dem rumänischen Puppenspieler, Nelson Dimitriu, das Puppenspiel “Der Zahnbürstenzauberball” in Anlehnung an “Die kleine Hexe” rund um das Thema Zähneputzen entwickelt. Dieses circa halbstündige Puppenspiel wird in Kindergärten und Grundschulklassen im Schwarzwald-Baar-Kreis aufgeführt und soll den Kindern Sinn und Zweck des Zähneputzens näherbringen.

Zum “Tag der Zahngesundheit” (am 25. September jeden Jahres) finden Informationsstände an zentralen Plätzen in verschiedenen Orten des Landkreises, Projekttage in Schulen und diverse Ausstellungen statt.

Unsere Aktivitäten

Betreuung von Still- und Krabbelgruppen:

Die Betreuung von Still- und Krabbelgruppen werden von Frau Goldner (ZMF/Prophylaxehelferin) und Frau Wasmuth (Fachfrau für Kinderernährung) durchgeführt.

Besondere Betreuung in Kindergärten:

Zusätzlich zur jährlichen Betreuung (das Einverständnis der jeweiligen Leiterin vorausgesetzt) wurden einige Kindergärten von einer Prophylaxehelferin, zum Teil auch in Verbindung mit einer Fachfrau für Kinderernährung besucht. Der Zweck dieses Besuchs war es, die Eltern der Kinder anzusprechen und über die Zahngesundheit zu informieren.
In den meisten dieser Kindergärten wurde während der Abholzeit der Kinder ein Informationsstand aufgebaut und alle Fragen der Eltern individuell beantwortet.

In einem Kindergarten in Triberg führten wir ein besonderes Projekt durch: Unter dem Motto “Gutes Vorbild ist die beste Erziehung” wurden die Mütter und Väter mit ihren Kindern zum 2. Frühstück in den Kindergarten eingeladen. Mit wertvollen Infos und Tipps rund um die Themen Ernährungserziehung und Zahnprophylaxe führten Frau Frey (Prophylaxehelferin der AG) und Frau Wasmuth (Fachfrau für Kinderernährung MLR) gemeinsam mit den Erzieher:innen des Kindergartens St. Anna durch den Morgen.

Die Mütter bereiteten mit ihren Kindern ein leckeres, kindgerechtes Frühstücksbüffet zu und nach dem gemeinsamen Lied: “Miteinander essen, das kann schön sein ….”, wurde das Büffet eröffnet. Nachdem es nicht nur den Erwachsenen gut geschmeckt hatte, übten anschließend die Mütter und Väter gemeinsam mit ihren Kindern das Zähneputzen.
Am Ende waren sich alle einig:
Ernährungserziehung und gesunde Zähne sind im Kindergarten ein beständiges Thema. Kinder brauchen jedoch nicht viele Worte, sondern schöne Erlebnisse und vor allem gute Vorbilder.

Im November 2001 wurde in Schwenningen ebenfalls ein Projekt mit Kindergärten gestartet. Vier von sechs angesprochenen Kindergartenleiter:innen erklärten sich bereit zur Teilnahme. In den einzelnen Kindergärten wurde alle 4 Wochen entweder vormittags oder nachmittags mit kleinen Gruppen das Zähneputzen geübt. Das Ziel war auch hier, die Eltern in die Übungen mit einzubeziehen.

Vor dem Zähneputzen wird jedes Mal ein anderes Thema, wie z. B. Ernährung (Zuckertafel) ausführlich besprochen und anschließend bekommen die Eltern Broschüren zur Thematik. Selbstverständlich steht die Prophylaxehelferin auch für Beratungsgespräche zur Verfügung.
Das Ziel dieser Aktion ist es, durch die regelmäßige Präsentation der Kinder- und Jugendzahnpflege die Mundhygiene zu verbessern und das Verständnis der Kinder für Zahngesundheit zu normalisieren.

Prophylaxeunterricht:

Förderschulen

Wie auch in den Kindergärten und Grundschulen, wurde auch in den Förderschulen ein Prophylaxeunterrricht in den einzelnen Klassen gestaltet. Im Gespräch mit dem Rektor der Bertholdschule in Villingen, Herrn Cherubini, wurde klar, dass wir noch mehr als bisher auf die besonderen Bedürfnisse dieser Kinder eingehen sollten.
In dieser Schule führte eine Prophylaxehelferin zusammen mit dem Rektor und den Lehrkräften der Schule ein spezielles Projekt durch. Gemeinsam wurden Unterrichtseinheiten, theoretisch und praktisch, für die einzelnen Klassenstufen entwickelt.

Das Ergebnis in Kurzform:

Unterrichtseinheit Förderschule

1. + 2. Klasse: Ernährungsspiel
3. Klasse: Zahnaufbau + Gebissmodell basteln
4. Klasse: Zahnwechselspiel Kinder als Darsteller Pantomime + Fragebogentest
5. Klasse: Zahnkreuzworträtsel (erzählen über die Aufgabe der Bakterien)
6. Klasse: Ei-Test Elmex, Styroporzahn Karies
7. Klasse: KFO, Zahnseide Handhabung, Film Zahnhygiene bei KFO
8. Klasse: 3 Stationen, Gruppenarbeit
9. Klasse: Talkshow (saubere Küsse schmecken besser)

Hauptschulen

Da in Hauptschulen, wie auch in Förderschulen, der Anteil der Kariesrisikokinder (Kinder mit besonders hohem Anteil an kariösen Zähnen) sehr hoch ist, soll der Prophylaxeunterricht auch auf diese Kinder ausgedehnt werden.
Bisher wurde schon in den fünften Klassen im Kreisgebiet unterrichtet.
Für die älteren Kinder, vor allem in den 8. und 9. Klassen wurden bis jetzt auch auf Landesebene keine Unterrichtseinheiten durchgeführt.
Um dieses Manko auszugleichen, entwickelte die Sozial- und Arbeitsmedizinische Akademie Baden-Württemberg (SAMA) zusammen mit einigen Prophylaxehelfer:innen verschiedene Unterrichtsmethoden für die 8. und 9. Klassen. An diesem Pilotworkshop “Zahnpflege und Mundgesundheit” am 22. und 23. Oktober 2001 nahmen auch zwei Prophylaxehelferinnen (Frau Passalidu und Frau Goldner) der Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege im Schwarzwald-Baar-Kreis teil.
Die Ergebnisse wurden in einem Handbuch festgehalten. Dies wier eine wichtige Arbeitsgrundlage für die Kurse der SAMA zu diesem Thema sein.
Inzwischen werden bei uns die Schüler der 9. Klassen in Hauptschulen nach dem Motto “Saubere Küsse schmecken besser” unterrichtet.

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